Es gibt viele Textsorten, die das Lesen von Zeitungen, Magazinen und Co abwechslungsreicher machen. Dazu gehören Essay, der Feuilleton-Bereich, sachliche Artikel, Kolumnen usw. Doch eine Textart ist besonders amüsant zu lesen, da sie auf komische Weise aktuelle Geschehnisse kommentiert, überzeichnet und mit Sarkasmus Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen kann. Doch was macht eine Glosse überhaupt aus? Wie hebt sie sich von Cartoons und Kolumnen ab? Wie kann man selbst eine Glosse schreiben? Im Folgenden findest Du alles Wissenswerte rund um die Glosse und zudem Tipps, wie Du selbst eine schreiben kannst.
Was ist eine Glosse eigentlich?
Per definitionem handelt es sich bei einer Glosse um einen geschriebenen Kommentar zu einem bestimmten Sachverhalt, dieser wird meistens dem aktuellen Tagesgeschehen entnommen. Beliebte Themen für eine Glosse sind politische Ereignisse, juristische Streitigkeiten oder ernste Anlässe, die damit aufgelockert dargestellt werden sollen.
Das Wort Glosse selbst stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie “spöttischer Kommentar” oder “sarkastische Randbemerkung”.
Da es sich um einen Kommentar handelt, sollte die Glosse nicht zu lang sein, auch würde bei zu langatmigen Ausführungen, so unterhaltsam sie auch sein mögen, dem Leser nach einigen Seiten die Konzentration abhandenkommen.
In der Praxis: Wie kann man selbst eine Glosse schreiben?
Die grundsätzlichen Merkmale wurden also bereits genannt, doch was braucht es noch, um eine Glosse zu schreiben, die ihre Leser unterhält, mit Biss auf Sachverhalte hinweist und das alles in einem kompakten, relativ kurzen Format vereint? Hier sind die wichtigsten Tipps, damit die eigene Glosse ein Glanzstück ihrer Gattung wird.
1. Ein aktuelles Geschehnis auswählen
Glossen sollten die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln, das geht am besten mit etwas, zu dem er Bezug schaffen kann. Bei hochaktuellen Ereignissen wie zum Beispiel einem umstrittenen Gesetz, einem juristischen Prozess oder einem umstrittenen Auftritt einer bekannten Persönlichkeit ist die Chance hoch, dass das Thema Anklang findet.
2. Etwas Brisanz ist notwendig
Wenn ein aktuelles Thema ausgemacht wurde, ist der folgende Aspekt besonders wichtig: Dieses Geschehnis sollte etwas Umstrittenes in sich vereinen, da sonst der für eine Glosse charakteristische Sarkasmus ins Leere läuft. Viele Ereignisse haben einen ambivalenten Charakter, der es erlaubt, sich in einer Glosse auf Pro- und Contra-Argumente zu beziehen.
3. Elegante Formulierungen sind das passende Gewand einer Glosse
Eine Glosse ist nicht nur ein subjektiver Kommentar, sondern gleichzeitig etwas Spielerisches, das seriösen Ereignissen mit ironischen Aussagen und Sarkasmus Witz verleiht. Es soll ein bestimmtes Element wohlformuliert und hochsprachlich auf die Schippe genommen werden. Dafür sind folgende sprachliche Stilmittel hilfreich:
- Metaphern (ein vielseitiges Stilmittel, um Texte interessant zu gestalten)
- Personifikationen (sie verleihen statischen Institutionen oder abstrakten Begriffen ein Gesicht)
- keine direkte Ansprache des Lesers (das erhöht die Spannung beim Lesen)
- Übertreibungen ergänzen Sarkasmus und Ironie, damit können Situationen überspitzt kommentiert werden
- fundierte Sachkenntnis: Nichts wirkt so beeindruckend wie eine Glosse, die profunde Informationen in den Text einbaut und einen spitzen Kommentar darauf aufbaut