Jeder von uns hat sicherlich schon einmal ein Kompliment bekommen oder eines gemacht. Die Reaktionen darauf können ganz unterschiedlich ausfallen – Ein einfaches „Danke“ oder ein herzliches Lächeln. Viele Menschen wissen aber auch nicht recht, was sie auf das Kompliment antworten sollen und reagieren mit dem schüchternen Spruch – „Du machst mich ganz verlegen“.
Wo kommt das Wort „verlegen“ eigentlich her?
Das Adjektiv „Verlegen“ kommt vermutlich aus dem Althochdeutschen „firlegan“ und bedeutet schwerfällig, träge, untätig. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus dann „unschlüssig“, „ratlos“, was ja auch mit Untätigkeit zusammenhängt. Mit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich der Spruch „Du machst mich ganz verlegen“ in unseren täglichen Sprachgebrauch geschlichen.
Verlegen sein als subjektive Empfindung
Je nach Selbstbild können uns ganz unterschiedliche Dinge in Verlegenheit bringen. Bei den einen ist es ein überraschendes Kompliment, bei anderen ist es eine peinliche Situation wie zum Beispiel ein Benimm-Ausrutscher in einem feinen Restaurant.
Oder aber jemand steht plötzlich im Mittelpunkt, wie etwa, wenn die Kollegen anfangen, ein Geburtstagsständchen zu singen. Je nach Selbstbild und subjektiver Beurteilung der Situation werden einige Menschen schneller in Verlegenheit gebracht und der eine oder andere ist vielleicht gar nicht aus der Fassung zu bringen. Dabei spielt auch die Erziehung eine große Rolle. Viele Menschen werden zur Bescheidenheit erzogen und erhalten wenig Anerkennung in ihrer Kindheit und Jugend. Macht dann jemand ein überraschendes Kompliment oder eine Person findet sich plötzlich im Mittelpunkt des Geschehens wieder, gerät sie in Verlegenheit.