Ironie und Sarkasmus – Einfach erklärt und Beispiele

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Ironie und Sarkasmus sind Stilmittel des sprachlichen Ausdrucks und werden auch als rhetorische Mittel bezeichnet. Beide Begriffe haben ihren Ursprung in der griechischen Kultur. Ironie bedeutet so viel wie „Verstellung“ oder „Vortäuschung“. Sarkasmus dagegen bedeutet nicht weniger als „Zerfleischung“ oder „beissender Spott“.

Der Sarkasmus

Sarkasten sind böse Spötter, die ihre Gegenüber absichtlich verletzen und herabwürdigen möchten. Der Angriff erfolgt direkt, ist persönlich gemeint und ebenso direkt wird auch das Übel benannt.

„Kauf doch noch mehr Schuhe, damit wir sicher bald pleitegehen!“ könnte der bissige Ehemann den Einkauf der Gattin kommentieren.

Der Sarkasmus hat seinen Ursprung in der griechischen Debattierkunst. Im Redekampf tragen sich gegenüberstehende Parteien ihre jeweiligen Argumente vor. Gehen einer Seite die Argumente aus, wird gerne der Sarkasmus angewandt. Durch gezielte Herabwürdigung der politischen Gegner versucht eine Partei die eigene Seite doch noch zu behaupten.

Sarkasmus kann auch humorvoll angewandt werden. Neben chronisch bösartig-bissigen Menschen wenden auch resignierte Menschen den Sarkasmus an. Wird diese resigniert niederdrückende Haltung zur allgemeinen Lebenseinstellung, spricht man auch vom Zynismus.

„Pumpen Sie doch noch mehr Gifte in die Umwelt, dann ist die Welt bald von Ihnen befreit.“

Die Ironie

Der Ironiker prangert einen Missstand über eine Übertreibung an. Dazu drückt er das Gegenteil dessen, was er eigentlich meint, aus.

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„Kauf doch noch mehr Schuhe, du hast ja den ganzen Schrank voll davon“ wäre die liebenswert-ironische Kritik des Gatten, der eigentlich die unangemessene Sparsamkeit seiner Frau anprangern möchte.

„Wir müssen es ja haben“, sagt dagegen der hart schuftende Familienvater, der Frau und Kinder voll bepackt von der Shoppingtour heimkommen sieht.

Die Ironie nutzt einen indirekten Ausdruck und ist damit objektiv. Der Sprecher sollte sich sicher sein, dass sein Gegenüber oder zumindest einer der Zuhörer in der Lage ist, den eigentlichen Sinn zu erfassen. Ist das nicht der Fall, kann Ironie leicht zu großen Missverständnissen und peinlichen Erklärungen führen.

„Das war ja total verständlich ausgedrückt“ wäre eine geeignete ironische Bemerkung eben dazu.

Aber Vorsicht! Eben diese einfachen Aussagen werden ohne richtige Betonung und Mimik gerne falsch verstanden.

Ironie und Sarkasmus sicher anwenden

Bissiger Sarkasmus wird auf Dauer kaum begeisterte Anhänger finden. Als vereinzeltes Stilmittel in einer Auseinandersetzung kann er, gut pointiert bzw. betont, durchaus Wirkung erzielen.

Die Ironie dagegen ist ein feines sprachliches Mittel. Geschickt lässt sich so das ein oder andere ansprechen ohne das Gegenüber direkt verletzen zu müssen. Beide Ausdrucksmittel sollten am besten spontan erfolgen, von Herzen kommen und durch passenden Tonfall und die Körpersprache unterstrichen werden.

Vorsicht ist immer dann geboten, wenn Ironie und Sarkasmus in Schriftstücken, E-Mails oder Internet-Posts angewandt werden. Der Kontext sollte sicherstellen, dass die Botschaft auch so gelesen wird und beim Gegenüber ankommt, wie sie gemeint war. Helfen können hier, wo angemessen, die passenden Emoticons.

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